Ein schlichtes Haus aus Papier und Holz
Backstage Japan
Studienaufenthalt in einer bisher wenig entdeckten Übergangszone
Das ländliche Japan ist ein zwischenweltlicher Ort, wo die Kraftfelder einer spezifischen nationalen Zivilisation schwächer werden, und diejenigen der unbesiedelten, transnationalen Natur immer stärker. Es ist ein Grenzraum der Schwerelose, wo kulturell konditionierte Kommunikationsmuster aufweichen, und eine ganz andere Art von Zusammenarbeit zwischen Menschen Herkunft und Profession möglich ist.
Das alte Haus
absolut un-modern
Ausblick von der Terrasse
Im Winter ist alles anders
Ein Papiermeister
bei der Arbeit
Während in den Städten Japan sein geordnetes Gesicht wahrt, sich dessen bewußst wie das Ausland es sehen will und Klisches bedient, erlaubt es sich gerade dort, wo es sich unbeobachtet fühlt, seine Unordnung, Unsicherheit, die
Spuren des seelischen Oszillierens in der Suche nach einem Gleichgewicht im schizophrenen Wunsch, sowohl unbefangen Eins mit der Natur als Lebensquelle zu sein, und andererseits die Kontrolle und das Ansehen eines denkenden,
schöpferischen und lenkenden Mensch zu behalten, uneditiert liegen zu lassen.
Die Bevölkerung der Gemeinde Mino, typisch für alle ähnlichen Gegenden Japans, versucht sowohl in elaborierten Prozessionen ihre Shinto schutzgötter günstig zu halten, als auch cool and up to date zu leben wie in einer Grosstadt.
Dieser Zustand von Zuordnungszweifel und Unsicherheit, nur scheinbar eine Schwäche, läßt jedoch die Menschen dort aufgeschlossener gegenüber anderen, die versuchen, sich zu orientieren, wie z.B. Besuchern aus dem Ausland, sein als
die Selbstsicherheit von Grosstädtern.
Gerade deswegen wählte ich die Basis meiner Aktivitäten in Japan auf dieser Haut, die dicht mit Spürorganen für beide Welten besetzt ist, zu errichten. Ich benutze ein altes Landhaus mit einer Papierwerkstatt, gelegen im letzten Dorf am
Ende eines Tales, am Rand des endlos erscheinenden grünen Faltenwurfes von Bergketten, Heimat von Affenfamilien und Wildschweingangs, die immer wieder ihre Beuteexkursionen in die Menschenwelt wagen. Wir bieten vorsichtige
Unterstützung, verschiedene Situationen in unserer Gegend kennenzulernen, ohne jedoch die Tonart bestimmen zu wollen.
Praktische Informationen: am Ende eines stillen Tales gelegen, jedoch nur 15min von Mino, einer Kleinstadt, die alle Einkaufsmöglichkeiten bietet, entfernt. Die Großstadt Nagoya ist mit dem Auto in einer Stunde zu erreichen. Der Standort unseres Hauses in Japan bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten kultureller und natürlicher Erfahrungen, welche in einer Großstadt nicht zugänglich wären: Mino ist einer der bekanntesten Gebiete in Japan für die Herstellung von handgeschöpften Büttenpapieren aus verschiedenen Baumrinden, sowie die damit verwandten Handwerke, wie die Herstellung von Schirmen und Lampen. Katana-schwerter werden noch in Seki von einem knappen dutzend hochqualifizierter Schmiede hergestellt.
Die Gegend war im 17. Jahrhundert einer der bevorzugten Aufenthaltsorte von Enku, einem ständig pilgernden Mönch, der
sich geschworen hatte, 100 Tausend Buddha statuen zu schnitzen. Dies hat er auch geschafft, und viele davon
sind in kleinen Museen in Berddörfern zu sehen. Ihr fast expressionistischer, grober Stil begeistert oft Künstler der Gegenwart.
Eine Stunde nördlich befindet sich Shirakawa, ein Ort mit über hundertsechzig riesen Reetdachhäusern, welcher
1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
300 m hinterm Haus fangen gut markierte Wanderpfade an, welche auf mittelhohe Gipfel führen.
Im kleinen Radius um das Haus befindet sich eine Auswahl von drei Thermalbädern.
Alle mittelmäßigen Versuche der Modernisierung haben wir radikal aus dem Haus entfernt, und es auf seinen
Ursprungszustand, einen Rahmen aus grossen Balken mit Schiebetüren aus Holz oder Papier sowie Tatamiböden
zurückgeführt. In unserem Haus zu wohnen ist ein seltene Gelegenheit, ein Beispiel purer traditioneller Architektur
nicht nur im Heimatmuseum zu besichtigen, sondern wirklich zu benutzen und erleben.
Im größten Raum befindet sich die Papierschöpfwerktstatt mit authentischen Werkzeugen. Nach einem Einführungskurs
siehe www.importantpapers.orgkann die Werkstatt für eigene Projekte benutzt werden.
Nicht nur für am alten Handwerk interessierte, sondern jeden, der in Ruhe das Land auf dem Land erleben
möchte und eine Arbeit in Ruhe ausführen möchte, ist unser Haus in Mino geeignet.
Wer einen internationalen Führerschein mitbringt, kann sich zu günstigen Bedingungen ein Auto im Ort leihen. Da
die Winter in Japan kalt und schneereich sein können, empfehlen wir einen Aufenthalt zwischen Ende März bis
Ende November zu planen. Falls Sie noch nie in Japan waren, helfen wir Ihnen gerne mit Ihrer allgemeinen Reiseplanung.
Der nächste internationale Flughafen ist Nagoya und wird dreimal wöchentlich von der Lufthansa angeflogen.
Reservierung und Fragen stepler@attglobal.net
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